Der Wert eines Vitalpilzes für den Organismus wird weniger an seinem Nährwert hinsichtlich der drei Hauptstoffgruppen Kohlenhydrate, Proteine und Fette festgemacht, sondern an seinem Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen. Ihr gemeinsames Merkmal besteht darin, den Körper bei der Durchführung von einzelnen Stoffwechselschritten zu unterstützen. Dazu gehört auch die Stimulierung und Modulierung des Immunsystems, das wie eine Art Polizei äußere und innere Gefahren abwendet. Vitamine, Enzyme und Hormone sind dabei auf eine enge Zusammenarbeit angewiesen und bringen eine fantastische synergetische Leistung zustande.
Während ein Großteil der benötigten Enzyme vom Körper selbst hergestellt wird, ist der Körperstoffwechsel mit wenigen Ausnahmen bei Vitaminen auf eine Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Vitamine gehören aufgrund ihrer Komplexität keiner gemeinsamen Stoffgruppe an. Es gibt einfach aufgebaute Vitamine wie das Vitamin C, das mit Ascorbinsäure identisch ist, und sehr komplexe Vitamine wie einige Vitamine aus dem B-Komplex. Sie sind entweder wasser- oder fettlöslich. Einem Großteil der Vitamine ist gemein, dass sie als sogenannte Co-Enzyme für die Aktivierung bestimmter Enzyme zuständig sind. Das heißt, dass sie „ihre“ Enzyme an der Stelle im Organismus quasi einschalten, wo sie benötigt werden. Sie üben damit eine regulative Funktion im Stoffwechsel aus. Darüber hinaus wirken viele Vitamine als Antioxidantien.
Die zehn bekanntesten Vitalpilze enthalten Vitamine in unterschiedlicher Mischung und unterschiedlichen Mengen. Einige Vitalpilze wie der Pleurotus (Medizinalpilz) sind Lieferanten von Vitamin D (Cholecalciferol), das in pflanzlicher Nahrung praktisch nicht vorkommt. Der menschliche Organismus kann in der Haut das Vitamin D aus 7-Dehydrocholesterol selbst synthetisieren, wenn genügend UVB-Strahlung aus dem Sonnenlicht in die Haut eindringt. Gerade im Winter ist eine zusätzliche Aufnahme des Vitamin D über die Nahrung wichtig. Es hat wesentlichen Einfluss auf den Kalziumhaushalt der Knochen, auf das Erscheinungsbild der Haut und positiven Einfluss auf den Cholesterinhaushalt und Fettstoffwechsel. Neben Vitamin C und Vitamin A enthalten Vitalpilze wichtige Vitamine aus dem B-Komplex wie Vitamin B2 (Riboflavin) und Vitamin B12 sowie Vorstufen von Vitaminen, die der Körperstoffwechsel umwandeln kann. Vitamin B2 wird für Schutz und Regeneration der Nerven und Schleimhäute, und das pflanzliche Vitamin B12 (Cobalamin), das normalerweise nur in tierischen Produkten vorkommt und in diesem Fall besonders für Vegetarier und Veganer von Interesse ist.