Hericium erinaceus – so heißt er mit seinem vollständigen lateinischen Namen – ist auch wegen seines zotteligen Aussehens als Igelstachelbart, knolliger Stachelbart, Affenkopfpilz oder Löwenmähne bekannt. Der Vitalpilz eignet sich besonders für den Einsatz bei Magen- und Darmbeschwerden. Er hat weltweite Verbreitung und wächst als Wundparasit an alten abgestorbenen Laubbäumen, allerdings ist er wildwachsend nur selten zu finden.
In der TCM hat Hericium seit mehr als eintausend Jahren seinen festen Platz. Der wertvolle Vitalpilz, der wegen seines hervorragenden Geschmacks auch als Speisepilz begehrt ist, wird seit den 1950er Jahren in asiatischen Ländern in großem Stil kultiviert.
Hericium erinaceus besiedelt als Wundparasit abgestorbene Laubbäume oder zuweilen auch geschwächte, lebende, Bäume. Die Fruchtkörper, die sich korallenartig verzweigen tragen eine Vielzahl lang herabhängender heller Stacheln, wodurch der Pilz sein wuscheliges Aussehen bekommt. Als Speisepilz ist er ebenfalls sehr begehrt, weil er über mehr als 30 verschiedene Aromen verfügt. Sein Geschmack erinnert ein wenig an Kalbs- oder Geflügelfleisch mit einer fein-fruchtigen, kokosnussartigen, Note.
An gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffen hält der Pilz ein breites Grundspektrum von Mineralstoffen – besonders auch Kalium -, Zink, Eisen, Selen und essentielle Aminosäuren bereit. Dazu kommen spezifisch wirksame Polysaccharide und Beta-Glucane sowie Erinacine.
In der TCM wird der Pilz zu Therapiezwecken bei Magen- und Atembeschwerden sowie bei Nervenleiden, bei hohe Cholesterinwerten und bei Krebs und geschwächtem Immunsystem eingesetzt.
Wegen der starken Nachfrage – vor allem im asiatischen Raum – wird Hericium in großem Stil in China kultiviert. Meist handelt es sich um Plantagen, die den Pilz in Plastik- oder Glasbehältern auf pflanzlichen Substraten züchten. Der Pilz wird auch in Bioqualität aus zertifiziertem Anbau angeboten.
Die Inhaltsstoffe des Hericium entfalten im Verbund mit den spezifisch wirksamen Beta-Glucanen eine beruhigende und Regeneration fördernde Wirkung auf alle Schleimhäute innerhalb des Verdauungstraktes und tragen zur Regeneration einer gestörten Darmflora bei. Hericium greift auch in den Fettstoffwechsel ein. Nachgewiesen wurde eine Senkung des Gesamtcholesterinspiegels und eine Senkung des schädlichen LDL-Anteils.
Die Antitumorwirkung kann zum größten Teil auf die immunstimulierende Wirkung der enthaltenen spezifischen Wirkstoffe zurückgeführt werden. Die nachgewiesenen Erinacine begünstigen das Wachstum und die Regeneration von Nervenzellen und Nervenfasern, was sich besonders günstig im Verdauungstrakt auswirkt, wenn das komplexe vegetative Nervensystem durch Entzündungen, Geschwüre oder Karzinome in den Schleimhäuten geschädigt und geschwächt ist. Darüber hinaus beeinflusst Hericium auch die Psyche in positiver Weise.
Die vielfältigen Beeinflussungen von Stoffwechselvorgängen im menschlichen Körper in Form von Hilfe zur Selbsthilfe prädestinieren Hericium für folgende Haupteinsatzgebiete:
Die Wertigkeit des Vitalpilzes Hericium beruht nicht auf der spezifischen Wirkung eines einzigen Inhaltstoffes, sondern auf der breiten und komplexen Zusammenarbeit aller enthaltenen Substanzen mit dem körpereigenen Immunsystem. Es findet also niemals eine Immunsuppression statt, sondern immer eine Stärkung und in manchen Fällen auch eine Modulierung, eine neue Einjustierung, um ein fehlgeleitetes Immunsystem (allergische Raktionen/ Autoimmunreaktionen) wieder „auf den rechten Weg“ zu bringen.