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Polysaccharide und ihre Wirkungen

Cellulose Sessel

Zucker, das bekannteste Polysaccharid

Polysaccharide, auch als Mehrfachzucker oder Glycane (Glykane) bezeichnet, bestehen aus mindestens 10, meist aber aus bis zu vielen Tausend Monosacchariden (= Monozucker). Diese sind über sogenannte glycosidische Bindungen miteinander verknüpft. Wichtige Monozucker als Bausteine für Polysaccharide sind Glukose, Galaktose, Fucose, N-Acetylglucosamin, N-Acetylgalaktosamin und einige weitere. Es handelt sich um eine der wichtigsten und zugleich vielschichtigsten Stoffklasse in der lebenden Natur. Chitin, Cellulose, Stärke und Glykogen sind bekannte Polysaccharide. Sie dienen als Energiereserven, Stützsubstanz und auch als Schleimstoffe. Eine besondere Rolle spielen Polysaccharide im Immunsystem bei Erkennungs- und Signalprozessen, wie etwa bei der Identifizierung gewebeeigener Zellen.

Polysaccharide stimulieren und modulieren das Immunsystem

Eine Untergruppe der Polysaccharide, die sogenannten Beta-1-3- und Beta-1-6-Glucane sowie Proteoglykane nehmen direkten Einfluss auf Reaktionen des Immunsystems. Es handelt sich teilweise um sehr große Moleküle. Vitalpilze sind besonders reichhaltig mit Beta-Glucanen und Proteoglykanen ausgestattet. Diese wirken im Körper immunverstärkend und immunmodulierend. Spezifische Beta-Glucane regen das Immunsystem an, so dass Immunreaktionen provoziert und trainiert werden. Das Immunsystem wird sozusagen bestens auf schnelle und wirksame Immunantworten getrimmt. Das Immunsystem wird dadurch nicht nur gestärkt, sondern auch in eine bestimmte Richtung moduliert, quasi neu einjustiert. Überschießende allergische Reaktionen und Autoimmunreaktionen können eingedämmt und verbessert werden.

Die einzelnen Vitalpilze unterscheiden sich in der Zusammensetzung dieser Stoffgruppe, so dass unterschiedliche, spezifische Wirkungen im Stoffwechsel erzielt werden. Aufgrund der nahezu unüberschaubaren Vielfalt der biochemischen Umsetzungen im Zusammenhang mit unserem Immunsystem sind noch nicht alle Vorgänge restlos verstanden, so dass in der Einschätzung der Wirkungen von Vitalpilzen auch Erfahrungswerte herangezogen werden müssen.

Beta-Glucane nehmen Einfluss auf wichtige Stoffwechselprozesse

Die in Vitalpilzen enthaltenen Beta-Glucane trainieren nicht nur das Immunsystem, sondern es sind auch positive Einflüsse auf Cholesterinhaushalt, Blutzuckerspiegel und Blutdruck nachweisbar. Die biochemischen Vorgänge, die zu einer Verbesserung des Cholesterinhaushalts führen, sind (noch) nicht eindeutig verstanden, so dass verschiedene Wirkmodelle diskutiert werden. Bestimmte Beta-Glucane führen zu einer Verringerung der ungünstigen LDL-Fraktionen des Cholesterins und bewirken damit eine leichte Senkung des Gesamtcholesterins bei gleichzeitiger Verbesserung des Quotienten aus LDL- und HDL-Cholesterin. Der Quotient sollte im Idealfall unter 3 liegen.

Nachgewiesen wurde auch, dass Beta-Glucane den Anstieg des Blutzuckerspiegels während und nach der Nahrungsaufnahme verlangsamen durch Verbesserung der Insulinresistenz und durch eine verzögerte Nahrungspassage durch den Verdauungstrakt. Spezielle Beta-Glucane wirken deshalb vorbeugend gegen Diabetes Typ 2, und unterstützen die Behandlung einer bereits vorliegenden Diabetes-Erkrankung.

Beta-Glucane haben über ihre Triglyzerid senkende Wirkung und über ihren Einfluss auf LDL-Cholesterine Einfluss auf die Beschaffenheit der Gefäßwände, deren Elastizität gefördert wird. Es lässt sich deshalb auch eine blutdrucksenkende Wirkung nachweisen.

Polysaccharide in Vitalpilzen. Was ist besser: Pulver oder Extrakt?

Vitalpilze werden meist in Pulverform oder als sogenannter Extrakt angeboten. Pilzpulver wird aus getrockneten Pilzen hergestellt, die fein vermahlen werden. Vorausgesetzt, dass der Trocknungsprozess bei niedrigen Temperaturen unterhalb 50 Grad Celsius stattfindet, besteht die Gewähr, dass sämtliche Inhaltsstoffe des Frischpilzes, also nicht nur Polysaccharide, sondern auch Mineralien, Aminosäuren und eine Vielzahl von Mikronährstoffen, auch im Pilzpulver im gleichen Verhältnis zueinander vorhanden sind und ihre Wirkung im Zusammenspiel aller Inhaltsstoffe entfalten können. Dazu gehören auch die unverdaulichen Faserstoffe des Pilzes. Pilzpulver ist in Form von Tabletten (gepresstes Pulver), als Kapseln oder lose erhältlich. Pilzpulver in loser Form bietet am ehesten die Gewähr, dass die wichtigsten Inhaltsstoffe in ihrer Biowirksamkeit erhalten wurden.

Pilzextrakte werden entweder durch eine Extraktion mittels heißem Wasser oder alkoholischer Lösung hergestellt. In Pilzextrakten liegen die spezifisch wirksamen Inhaltsstoffe wie Polysaccharide und Triterpene in hochkonzentrierter Form vor. Viele andere Inhaltsstoffe und Faserstoffe sind in Pilzextrakten nicht vorhanden. Im Vergleich zu Pilzpulver ist die Konzentration von biologisch aktiven Polysacchariden in Pilzextrakten ca. 10 bis 15-fach höherer. Pilzextrakte entfalten daher im Vergleich zu Pilzpulver eine stärkere spezifische Wirkung, haben allerdings eine geringere gesundheitliche Breitenwirkung. Wenn die spezifische Wirkung eines bestimmten Vitalpilzes gefragt ist, wirkt der entsprechende Pilzextrakt stärker als das Pilzpulver und es kann genauer dosiert werden, weil die Inhaltsstoffe im Pilzpulver deutlich variieren, weil sie von den Anbaubedingungen wie Klima, Substrat und Herstellverfahren abhängig sind.

Um in den Genuss der Vorteile des Pilzpulvers und des Extraktes zu gelangen, kann der Pilzextrakt durchaus mit Pilzpulver kombiniert werden. Hierdurch stellt sich eine gesundheitliche Breitenwirkung ein, die von einer verstärkten spezifischen Wirkung begleitet wird. Einen speziellen Artikel über den Unterschied zwischen Pulver und Extrakt finden Sie hier.

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